Darsteller: 3 weiblich
3 männlich
Spieldauer ca. 100 Minuten
Dekoration: Wohnzimmereinrichtung
Klara Semmerling macht seit einiger Zeit Abendspaziergänge, und ständig ruft jemand an, der sich offenbar verwählt hat. Hat Klara ein Geheimnis, womöglich einen Geliebten?
Ehemann Albert ist zwar verwundert, hat aber andere Probleme. Nämlich, wie er seinem Freund und Nachbarn, Sebastian Klein, seinen neuen Sportbogen präsentieren kann, ohne dass Klara dies mitbekommt. So bestellt er seinen Kumpel, nachdem Klara zu ihrem Abendspaziergang aufgebrochen ist, zu sich ins Haus. Doch er will den Bogen nicht nur präsentieren sondern auch in Aktion zeigen. Und so schießt er unter Sebastians fassungslosen Blicken einen Pfeil aus dem Wohnzimmerfenster. Ziel: Eine in seinem Garten stehende Birke.
Es folgt ein markerschütternder Schrei, der den Verdacht zulässt, dass der Pfeil nicht im Laubgewächs sondern in einem Menschen sein Ziel gefunden hat.
Die Suche nach dem Pfeil bleibt ebenso ergebnislos wie die Frage: Wen hat es erwischt? Etwa Klara, die ja auf ihrer abendlichen Runde ist? Nein. Sie taucht kurz danach auf. Den Herrn Pfarrer, der am Abend noch zu Albert wollte und nun von seiner Haushälterin vermisst wird? Nein. Es stellt sich heraus, dass er in der Sakristei genächtigt hat. Was ist mit Klaus und Agnes? Ihr Haus liegt genau in Schussrichtung. Schock für Albert. Klaus liegt im Krankenhaus. Aber, Gott sei Dank, nicht mit einer Schussverletzung sondern in Folge eines Sturzes von einem Baum. Dann kann es ja nur die Zeitungsfrau erwischt haben, die auch für die Zustellung des Nachtblattes zuständig ist, denn die Morgenzeitung befindet sich nicht wie gewöhnlich im Briefkasten. Aber auch sie scheidet aus. Sie hat sich verspätet, weil die Straße vor dem Rathaus gesperrt ist.
Die Kriminalkommissarin, Antonia Steinbach, die kurz darauf wegen des Schreis in der vergangenen Nacht bei Albert vorstellig wird, berichtet von einem Anschlag auf den Bürgermeister. Jemand hätte unter Zuhilfenahme eines Geschosses Dachziegel vom Rathausdach gelöst, die den Bürgermeister nur knapp verfehlt haben. Handelt es sich bei dem Geschoss etwa um den vermissten Pfeil?
Dann erhält Freund Sebastian einen Anruf aus einer Kurklinik. Seine Frau sei doch schon am Vortag abgereist und hätte demnach am Abend zu Hause eintreffen müssen. Doch auch sie scheidet als Opfer des verantwortungslosen Schützen aus. Sie kam erst in den frühen Morgenstunden und unbemerkt von Sebastian nach Hause.
Doch schließlich scheint Licht ins Dunkel zu kommen. Und zwar in Gestalt von Kornhard Blümlein. Er trägt einen Kopfverband, outet sich Albert gegenüber als Geliebter von Klara und behauptet, dass Albert von dem Verhältnis gewusst und absichtlich auf ihn geschossen hätte. Nun verlangt er, ins Haus von Klara und Albert einzuziehen. Andernfalls würde er den Vorfall zur Anzeige bringen.
Albert willigt ein und gesteht dem fassungslosen Sebastian, dass Kornhards Behauptungen stimmen. Er habe von dem Verhältnis zwischen Kornhard und seiner Frau gewusst und absichtlich auf Kornhard geschossen um seinen Nebenbuhler loszuwerden. Doch noch am selben Abend stellt sich heraus, dass Kornhard gar nicht verletzt ist, wohl aber Albert bei seinem Schuss beobachtet und so die Chance gesehen hat, sich unter Zuhilfenahme einer Erpressung, bei den Beiden einzunisten.
Doch wer ist nun der bedauernswerte Zeitgenosse, dem Albert den Pfeil verpasst hat? Denn auch die Attacke auf den Bürgermeister wurde nicht durch den Pfeil ausgelöst sondern durch einen auf dem Rathausdach herumschleichenden Marder.