Darsteller: 4 weiblich
4 männlich
Spieldauer ca. 100 Minuten
Dekoration: Büroraum
Hans Lydecke, Bürgermeister von Wiechenreuth, hat gleich zwei „Baustellen“ in seinem Ort. Zuerst verlangt der Ministerpräsident die Einrichtung einer Begegnungsstätte. Und dann ist da der frühere Bürgermeister, der sein Amt fünfundzwanzig Jahre inne hatte, bereits über fünfzig Jahre in Wiechenreuth beheimatet ist und, jetzt kommt´s, demnächst seinen neunzigsten Geburtstag feiert.
Nun gibt es im Ort eine Satzung die besagt, dass Bürgermeistern, auf die diese drei Eigenschaften zutreffen, die Ehre zuteil wird, dass eine Straße nach ihnen benannt wird.
Nun beknien die entsetzten Bürger, unter Zuhilfenahme einiger „Aufmerksamkeiten“, den Herrn Lydecke, nicht etwa ihre Straße umzubenennen. Was man durchaus verstehen kann, denn würden Sie gern in einer Pimpernellistraße wohnen? Doch eine Straße muss nun mal dran glauben.
Parallel dazu tut sich etwas in Sachen Begegnungsstätte. Eine Klassenkameradin des Herrn Ministerpräsidenten, eine Frau Monique, beabsichtigt, das alte Oberstaufinger-Anwesen, etwas außerhalb des Ortes gelegen, zu pachten, um dort eine besagte Einrichtung zu eröffnen.
Dass es sich aber offenbar um eine Begegnungsstätte handelt, die man mit Anführungszeichen zu versehen hat, scheint nur der Sekretärin des Herrn Lydecke aufzufallen. Doch dieser lässt sich von den mahnenden Worten seiner Mitarbeiterin nicht davon abbringen, Frau Monique das Anwesen zu verpachten. Erst recht nicht, nachdem diese sich bereit erklärt hat, die Straße, in der sich die Begegnungsstätte befinden wird, in Pimpernellistraße umbenennen zu lassen.
So erleichtert, das Straßenumbenennungsproblem gelöst zu haben, übersieht Bürgermeister Lydecke das Wesentliche.
Erst nachdem die Pächterin beabsichtigt, der Begegnungsstätte den Namen Pimpernelli-Haus zu geben, wird Bürgermeister Lydecke misstrauisch. Doppelte Ehrung des früheren Bürgermeisters oder doch ein Hinweis auf die Dienstleistung in dieser Einrichtung? Doch der Pachtvertrag ist bereits unterschrieben. Nun muss Herr Lydecke dem Ministerpräsidenten erklären, was es wirklich mit dieser Begegnungsstätte auf sich hat. Und dieser lässt es sich nicht nehmen, im Zuge der Geburtstagsfeierlichkeiten zu Ehren des Herrn Bürgermeister a. D. Pimpernelli, der Begegnungsstätte einen Besuch abzustatten. Doch die Ernüchterung folgt auf dem Fuße.